Die Veranstaltungsreihe BoB-AntiKriegsTalk ist zwar nicht von uns selbst organisiert, sondern von anderen, sehr fitten und engagierten Menschen von BoB (Bildung ohne Bundeswehr), einem „Bündnis friedenspolitischer, antimilitaristischer und antiimperialistischer Organisationen und Einzelpersonen aus Hamburg und Umgebung“, dem wir angehören. Aber sie könnte von uns sein, weswegen wir sie unterstützen, hier erwähnen und ausdrücklich zur Teilnahme aufrufen.
Zitat von der BoB-Seite:
Wir sind der Meinung, dass wir uns gegen die Wiedererstarkung des deutschen Imperialismus und die zunehmenden Kriegsgefahren organisieren müssen. Dafür sind Informationsaustausch und Diskussionen eine zentrale Voraussetzung.
BoB wird deshalb regelmäßig Diskussionsveranstaltungen zu Themen organisieren, die für Friedensbewegte, AntimilitaristInnen und AntiimperialistInnen von Bedeutung sind. Wir laden euch herzlich ein, mit uns und den ReferentInnen unseres Vertrauens über die aktuellen Kriege und die ihnen zugrundeliegenden Interessen zu diskutieren. Was sind zurzeit die zentralen Krisenherde und wie hängen sie zusammen? Wer ist eigentlich Freund, wer ist Feind – und von wem überhaupt? Was passiert gerade in Syrien, in Afghanistan, in der Ukraine, in Nord-Korea, in Israel . . . und warum wirbt die Bundeswehr ausgerechnet mit ihrem Einsatz in Mali? Gemeinsam wollen wir uns regelmäßig informieren und eine Meinung bilden.
Also – kommt vorbei und mischt Euch ein! BoB freut sich auf Euch!
Die zweite Veranstaltung, mit Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V., fand statt
am Mittwoch, 28. Februar um 19 Uhr im Internationalen Zentrum B5, Brigittenstraße 5, in Hamburg.
Thema:
Ende 2017 haben 25 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) die „Ständige Strukturierte Zusammenarbeit“ (engl.: PESCO) beschlossen. In Zukunft können PESCO-Staaten gemeinsam militärische Projekte, z.B. Rüstungsvorhaben, oder Auslandseinsätze durchführen, ohne dafür vorher einen Konsensbeschluss der EU einholen zu müssen.
Wie zu Beginn der 1990er-Jahre in Deutschland wird seit Anfang der 2000er in der EU unter deutsch-französischer Führung sukzessive eine interventions- und kriegsfähige Armee aufgebaut. Der ehemalige Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) nannte ein solches Vorgehen einst Salamitaktik: Scheibchen für Scheibchen wird Krieg als Mittel der Ausbeutung und Unterdrückung – vor allem Osteuropas und Afrikas – normalisiert.
Unser Referent Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. legt dar, wer von PESCO profitiert und wer verliert.
Die erste Veranstaltung, mit Werner Ruf, fand gut besucht statt am 14. 12. 2017 im Curio-Haus in Hamburg.
Thema:
Die Geister, die ich rief: Islamischer Staat, globalisierter Terror & westlicher Imperialismus
Seit Jahren häufen sich Terroranschläge in westlichen Metropolen. Es ist kein Wunder, dass viele Menschen auch hierzulande Angst vor dem Islamischen Staat (IS) haben, der sich mit diesen Angriffen brüstet. Trotz aller Rivalitäten untereinander sind sich die USA und die EU einig, dass nur noch mehr Krieg Abhilfe schafft. Dabei haben die imperialistischen Mächte und ihre Verbündeten im Nahen Osten den IS eigentlich stark gemacht.
Werner Ruf analysiert den Aufstieg und Charakter sowie die Interessen des IS. Er zeigt auf, dass westliche Mächte und regionale Despotien wie Saudi-Arabien aus wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen auf die Unterstützung von Dschihadisten gesetzt haben. Gleichzeitig verfolgt der IS relativ autonom eigene wirtschaftliche und machtpolitische Ziele, für deren gewaltsame Durchsetzung religiöse Ideologie instrumentalisiert wird.